Stiftung Maihof, Menzingen

Vor etwas mehr als einem Monat, genauer gesagt am 17. Mai, war ich hier im Zentrum Sonnhalde Gast bei einem Apéro. Ich glaube, es war Rita Elsener, welche den Betrieb ganz kurz und sehr charmant vorstellte. Sowohl den Apéro, aber natürlich ganz besonders die flotten jungen Leute vor und hinter dem Buffet sind mir in bester Erinnerung geblieben. Und heute darf ich schon wieder als Gast hier und an der Abschlussfeier 2018 teilnehmen. Es ist ein guter Ort hier. Man spürt es, wenn man zur Türe hineinkommt.

Ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Stiftung Maihof und bei allen Ausbildnerinnen und Ausbildnern ganz herzlich für das grosse Engagement bedanken. Die Arbeit mit der Jugend und an der Jugend, das ist eine sehr intensive und wichtige Arbeit. Ich danke Ihnen ganz herzlich dafür.

Und dieser Dank geht selbstverständlich auch an Sie, liebe Eltern, für alles. Ist es nicht verrückt, wie die Zeit vergeht? Wenn Sie Ihre Tochter oder Ihren Sohn anschauen: Wohin ist all die Zeit verflogen? Und weil wir die Zeit nicht anhalten können, gilt es, den Moment ganz besonders zu achten. Und heute Abend ist ein solcher Moment. Ganz besonders auch für Sie, liebe Eltern, Geschwister und Angehörigen.

Ja, ich bin heute Abend ausserordentlich gerne nach Menzingen gereist. Nicht wegen des Apéros, sondern um Ihnen, liebe Lernende, ganz herzlich zum Abschluss zu gratulieren. Das ist mir sehr wichtig. Und der ganze Zuger Regierungsrat freut sich mit Ihnen und Ihren Eltern, Ihren Ausbildnerinnen und Ausbildern und allen Anwesenden über den heutigen Tag und lässt Sie alle ganz herzlich grüssen.

Abschluss, Loslassen, Übergang und Neuanfang: Es ist kein Wunder, dass wir solche Ereignisse im Leben markieren und feiern. Ja, es sind diese Übergänge und Neuanfänge, die unser Leben prägen und – wie ich meine – lebenswert machen. Die Kindheit hat ihre Zeit, die Jugend, das Erwachsensein, das Alter… Jede Lebensphase hat ihre Zeit, jede geht vorbei – und das ist, wenn man es durch denkt, doch ganz gut so. Kind sein ist wichtig, aber niemand will mit einem zwanzigjährigen Kindskopf zusammen sein. Die Jugend ist auch wichtig, aber ewige Jugendliche werden belächelt. Als Erwachsene Verantwortung zu übernehmen ist wichtig – und die Verantwortung wieder nach und nach abgeben – auch das gehört dazu. Wer leben will, muss sich entwickeln.

Der berühmte Dichter, Hermann Hesse, hat einmal gesagt bzw. gedichtet, dass wir an keiner Lebensphasen wie an einer Heimat hängen sollen. Wir sollen unsere Lebensphase wie Zimmer oder Räume wie in einem Haus durchschreiten… Fröhlich, aber auch im Wissen, dass wir unterwegs sind. Ich finde das Bild mit diesen Räumen ein sehr schönes Bild.

Liebe Lernende, heute stehen Sie sozusagen im Türrahmen zwischen zwei Lebensräumen. Sie haben den Türgriff in der Hand, die Türe ist offen, bald werden Sie die Türe hinter sich zu ziehen und in einem neuen Raum stehen. Es ist ein bisschen wie in einem Abenteuerroman oder -film, wie bei Harry Potter oder in einem Computergame. Die Türe geht auf, wir gehen durch, die Türe geht zu. Das Leben ist doch wirklich ein grosses Abenteuer.

Und jeder Mensch fühlt sich in dieser Phase, wenn wir in einen neuen Raum kommen, ein bisschen «offline». Es geht gar nicht anders. Wir orientieren uns, machen die ersten Schritte und fassen wieder Fuss. Das ist uns allen schon ein paar Mal so gegangen und wird uns allen im-mer wieder so gehen. Das gehört eben zum Leben. Wir alle hier in diesem Saal sind sehr, sehr stolz auf Sie. Ganz herzliche Gratulation!

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