Zugerland ist Maturaland. Das beweist, dass Selektion und Zuweisungen in die verschiedenen Schultypen kein Hindernis auf dem Bildungsweg nach oben sind. Im Gegenteil.

Rund 42 % aller 19- bis 21-jährigen Zugerinnen und Zuger verfügten 2015 über eine Matura — entweder über eine Berufsmatura oder über eine gymnasiale Matura. Zugerland ist Maturaland. Beide Abschlüsse führen zur Hochschulbildung.

Erfolgsaussichten hüben wie drüben
Berufsmaturandinnen und -maturanden absolvieren ihre Hochschulbildung an einer Fachhochschule, junge Leute mit einer gymnasialen Matura an einer universitären Hochschule. Während an der Fachhochschule die angewandte Forschung im Zentrum steht, ist es an der Universität die Grundlagenforschung. Unabhängig vom Hochschultyp sind die Aussichten für erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen ausgezeichnet. Und für den Fall, dass sich der eine oder andere junge Mensch doch stärker vom jeweils anderen Hochschultyp angezogen fühlt, gibt es auch hier Durchlässigkeit. Die Schweiz verfügt damit auch auf Hochschulstufe über zwei hervorragende Bildungsangebote.

Bildungsangebote brauchen Pflege
Beide Bildungsangebote brauchen Pflege. Einerseits durch eine weiterhin grosszügige finanzielle Unterstützung der jeweiligen Einrichtungen. Andererseits aber auch dadurch, dass beide Hochschultypen in dem Mass von Studierenden gewählt werden, wie es für eine hohe Qualität der Ausbildungsgänge unabdingbar ist. Wenn in einem Kanton zu viele Schülerinnen und Schüler direkt nach der Primarschule ans Gymnasium wechseln, gefährdet dies die Qualität des Bildungswegs via gemeindliche Oberstufe, Berufslehre und Berufsmatura an die Fachhochschule. Sowohl die angewandte Forschung als auch die Grundlagenforschung sind aber auf Nachwuchs angewiesen. Wer beide Forschungszweige pflegen will (und die Schweiz ist gut damit gefahren), hat dafür zu sorgen, dass beide Bildungswege — jener über die Berufsbildung und jener über die allgemeinbildenden Schulen — von talentierten und geeigneten jungen Menschen beschritten werden.

Selektion im Bereich der Übertritte
Im Zusammenhang mit den schulischen Übertritten braucht es dazu Selektion, also eine Zuweisung aufgrund der Eignungen und Neigungen der Schülerinnen und Schüler. Jede Selektion ist dabei eine Momentaufnahme und führt in der Schweiz nie in eine Sackgasse. Sie stärkt die verschiedenen Bildungswege und ermöglicht den Aufstieg entlang der individuellen und sich verändernden Fähigkeiten und Ziele. Daher ist Selektion an den schulischen Übergängen nichts Schlechtes. Selektion ist etwas Gutes. Gut für die betroffenen Schülerinnen und Schüler und gut für die Qualität des ganzen Bildungssystems. Kurz: Selektion macht Schüler und Schule stark.

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