In den vergangenen Monaten durfte ich viele Schulbesuche machen und Schulluft schnuppern. Umgekehrt schnupperten die Schulleiter und Lehrer auch an mir. Dass ich als konservativer Bildungsdirektor hie und da auch kritisch beschnuppert wurde, hat mich nicht gestört – im Gegenteil. Es ist wichtig, dass sich unsere Lehrpersonen offen und ehrlich an der gesellschaftlichen Debatte beteiligen. Am Anfang guter Lösungen, sei es jetzt im Schulwesen oder anderswo, stehen immer offene und ehrliche Debatten. Probleme sollen beim Namen genannt und der Kampf um die besten Lösungen mit offenem Visier geführt werden. Auf diesen Geist bin ich bei meinen Schulbesuchen gestossen. Ich habe engagierte Schulleiterinnen und Schulleiter getroffen und in den Schulzimmern Profis, die mit Herzblut, Sachverstand und Liebe zu Werke gingen.
Anpassung Lehrpersonalgesetz
Um die Arbeit der Zuger und Lehrer geht es auch in einem wichtigen politischen Geschäft im kommenden Jahr. Eine bis zwei Lektionen halten die Zuger Lehrpersonen mehr als ihre Kollegen in den umliegenden Kantonen. Dieser Vergleich ist wichtig, weil die Zuger Gemeinden mit diesen Kantonen im direkten
Wettbewerb um die besten Lehrpersonen stehen. Deshalb wollen wir die Zahl der Wochenlektionen vor allem auf der Primarstufe um eine Lektion senken. Weil niemand will, dass die Schüler dadurch weniger lang in die Schule gehen, kostet dieser Schritt 5,2 Millionen Franken pro Jahr. Die Kosten werden etwa hälftig bei den Gemeinden und beim Kanton anfallen. Vor dem Hintergrund des Frankenbetrags möchte ich drei Punkte zu bedenken geben.
Investition in die Schulqualität
Erstens handelt sich bei dem Schritt um eine Anpassung an die Situation in den umliegenden Kantonen. Der Kanton Zug zieht nach und legt nicht vor. Zweitens werden mit diesem Schritt die Gemeinden und ihre Position im Wettbewerb um die besten Lehrer gestärkt. Drittens ist diese Investition in die Primarlehrer eine Direktinvestition in die Schulqualität. Am Ende ist es immer die Lehrperson, welche die gute Schule ausmacht. Wer wirklich etwas für die Schulqualität tun will, muss deshalb etwas für die Lehrerinnen und Lehrer tun. Davon haben mich meine Schulbesuche einmal mehr überzeugt. In diesem Sinne danke ich Ihnen für Ihre Unterstützung in den kommenden Monaten und wünsche Ihnen frohe Festtage sowie ein gesegnetes neues Jahr.