Röhrliberg, Cham

«Nid lugglah gwünnt…» Wer vertraut ist mit Schulhausbauten, weiss, wie lange das dauern kann, wie viel Durchhaltewillen und saubere, hartnäckige Arbeit notwendig ist, bevor man etwas einweihen kann. Bei Provisorien oder Pavillons dauert das zum Glück und im Normalfall deutlich weniger lang, aber es braucht auch da Entschlossenheit und Zielstrebigkeit. «Nid lugglah gwünnt…» – wo Schulraum entstehen soll, muss man sich das Motto ganz besonders zu Herzen nehmen.

Und dieser Einsatz für Schulraum muss im Kanton Zug weitergehen. Bis 2030 werden wir bei einem mittleren Wachstumsszenario etwa 15 % mehr Schülerinnen und Schüler in der obligatorischen Schulzeit haben als heute. Die Bildungskosten werden im Kanton Zug also ganz sicher steigen, dazu braucht es auch nicht irgendwelche verrückte Schulprojekte … allein das Bevölkerungswachstum wird dafür besorgt sein. Im Bereich von der Bildung ist es ganz besonders wichtig, dass wir unsere Ressourcen umsichtig einsetzen.

Viele Leute reagieren, wenn es um Bildung geht, fast reflexartig: Bei der Bildung darf man nicht sparen. Und wo so viel Vertrauen ist, trägt man als Politiker – sei es in der Gemeinde, sei im Kanton – auch eine besondere Verantwortung. Gerade weil die Bildung so viel Unterstützung und Vertrauen geniesst, sind wir den Leuten auch umsichtige Lösungen schuldig. Umsichtig heisst für mich: Zukunftsfähige und kostengünstige Lösungen.

Eine solche Lösung feiern wir heute, mit der Einweihung dieses Schulhaus-Pavillons.

Auch der Kanton macht sehr gute Erfahrungen mit Pavillons: Jetzt gerade im Bereich der Kantonsschule Zug, und bis gerade jetzt auch in Menzingen, wo wir nach den Sommerferien dann in einen unglaublichen Bau, ein eigentliches Zuger Architektur-Erbe, umziehen dürfen. «Kostengünstig und zukunftsfähig» heisst sicher nicht in jedem Fall Provisorien und Pavillons. Vermutlich aber liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.

Das gilt sicher auch für die Schulhauspläne, die der Kanton hier in Cham verfolgt. Der Regierungsrat steht voll und ganz hinter der Kantonsschule Cham. Das Bevölkerungswachstum macht natürlich auch vor der nachobligatorischen Schulzeit nicht Halt. Als Erstes geht es dann um die Einzonung. Das ist eine Frage, welche die Chamerinnen und Chamer beantworten müssen. Seitens Kanton ist der Bedarf auf jeden Fall ausgewiesen, und es würde mich sehr freuen, wenn wir die neue Kantonsschule am Standort Cham realisieren könnten.

Geschätzte Damen und Herren, die Schule verändert sich laufend. Wer in diesem Umfeld flexibel baut, baut für die Zukunft – gerade so, wie Sie das jetzt machen. Ich danke allen Beteiligten ganz herzlich, welche dazu beigetragen haben, die eben nicht «lugglah» haben, bevor eine gute Lösung vorgelegen ist.

Sehr geehrter Herr Rektor, liebe Schulleitende, geschätzte Lehrerinnen und Lehrer

Ein Bau oder auch Umbau bedeutet auch für Sie immer einen beträchtlichen Mehraufwand und ein besonderes Engagement. Es ist mir sehr wichtig, dass das nicht vergessen geht. Es ist ja nicht so, dass neben der Bauerei nichts läuft oder anfällt, ganz im Gegenteil. Deshalb ein ganz grosses Dankeschön auch an Sie.

Liebe Jugendliche, was wäre ein Schulhaus ohne Schülerinnen und Schüler? Das wäre eine trostlose Sache. Dieser Pavillons ist für Euch. Ich wünsche Euch alles Gute – und ich wünsche Euch natürlich Lehrerinnen und Lehrer, die Euch viel abverlangen und Euch grosse und sehr grosse Ziele setzen. Ich bin nämlich voll und ganz überzeugt davon, dass Ihr diese Ziele erreichen könnt – natürlich auch in Eurem Fall nach dem Motto «Nid lugglah gwünnt».

Wer dieses Motto verinnerlicht hat, baut nicht nur Schulhäuser, sondern schafft es auch sonst sehr weit im Leben.

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