Im Namen der Zuger Regierung begrüsse Sie herzlich zur heutigen Vernissage.

Vielleicht erinnern Sie sich: Vor noch nicht allzu langer Zeit brauchte Fotografieren Geduld. Mit Geduld meine ich hier nicht die Wahl des richtigen Sujets oder der optimalen Beleuchtung, sondern das, was nach dem Drücken des Auslösers kam: Das Zurückspulen des Films, das Entwickeln der Negative und schliesslich das Vergrössern der Bilder. Heute geht – wie Sie wissen – alles viel schneller. Das ist zweifellos angenehm und praktisch, bringt aber auch einen Verlust an Spannung und Überraschung mit sich. Denn vor dem Einsatz von Digitalkameras zeigte sich erst viel später, ob man tatsächlich den richtigen Moment erwischt hat.

Der Zuger Künstler Renatus Zürcher hat sich diese Unkontrollierbarkeit des Bildes zum künstlerischen Prinzip seiner aktuellen Arbeit gemacht. Mit einfachen Knipskameras und dem Wunsch «Viel Glück» – oder eben «Good Luck» – hat er 24 Schülerinnen und Schüler der International School losgeschickt und sie aufgefordert, ihre Streifzüge durch Zug mit dem Selbstauslöser festzuhalten. Und was Sie hier sehen, sehr geehrte Damen und Herren, ist die Ausbeute dieses Versuchs. Es sind, wie ich meine, sehr lebendige und unmittelbare Momentaufnahmen entstanden.

«Good Luck» bildet den Abschluss von insgesamt sechs Etappen der künstlerischen Bespielung des Zuger Kantonsspitals. Den Auftakt machte 2009 Dorothea Rust mit ihrer Arbeit «Alles wird gut». Es folgte das Künstlerduo köppl/zacek mit «bio 2010», Hina Strüver mit «cura», die Arbeit «rodeo drive» von RELAX und zuletzt «ce qui me regarde» von Katja Schenker. Damit sind sehr vielfältige und unterschiedliche künstlerische Interventionen möglich geworden, die einen immer wieder überraschenden Blick in und auf unsere Umwelt ermöglicht haben.

Ab Herbst 2012 wird die Kuratorin Susann Wintsch die Arbeiten aus der insgesamt dreijährigen künstlerischen Bespielung zu einer abschliessenden «Gesamtschau» gruppieren. Das entsprechende Konzept befindet sich noch in Arbeit und sieht vor, zusammen mit dem Spital eine angemessene und nachhaltige, langfristige Lösung zu entwickeln.

Bevor ich nun das Wort weitergebe an den Direktor des Zuger Kantonsspitals, Dr. Matthias Winistörfer, möchte ich noch meinen Dank anbringen: Ich danke der Kuratorin Susann Wintsch für ihre umsichtige Begleitung der Kunstschaffenden und die sorgfältige Organisation, ich danke Renatus Zürcher für die überraschenden Zuger Impressionen, dem Amt für Kultur unter der in-terimistischen Leitung von Dominik Müller und Tanja Vogel für ihr Engagement und ich danke Ihnen, sehr geehrte Damen und Herren, für Ihr Interesse.

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