Ich bin mir bewusst, dass ich als letzter Redner zwischen Ihnen und dem Apéro stehe. Ich bin mir der damit verbundenen Gefahr bewusst und werde mich kurzhalten. Versprochen!
Alle, die heute hier sind, sind einmal irgendwo zur Schule gegangen. Und wenn wir die Augen für einen Moment schliessen und uns versuchen zu erinnern, dann kommen die Bilder vom eigenen Schulhaus von damals unweigerlich hervor, ganz viele. Der Velokeller … die Eingangstür … das Treppenhaus, mit Linoleum … aber auch der Abwart, mit dem Duft seiner Tabakpfeife … das Aquarium vor der Schulbibliothek … die Geräusche … die Farben der Wände kommen wieder hoch…
Ich hoffe, dass Ihre Erinnerungen — wie meine — vor allem positiv sind und dass Sie sich an eine fröhliche und glückliche Schulzeit erinnern … oder vielleicht an eine ganz bestimmte Lehrerin oder an einen ganz bestimmten Lehrer, der Sie speziell gefordert und gefördert hat, der ganz fest an Sie geglaubt hat, und mit dem Sie ganz besonders gute Erinnerungen verbinden.
Das ist mein Wunsch auch für dieses Schulhaus:
Dass die Kinder, die da zur Schule gehen, einmal mit einem guten Gefühl und fröhlich an ihre Schulzeit hier in Morgarten zurückdenken.
Und dass die Lehrerinnen und Lehrer, die hier unterrichten dürfen, an jedes einzelne Kind glauben und in jedem Kind eine riesige Chance und eine riesige Zukunft sehen. Der Glaube versetzt bekanntlich Berge.
Und dass die Eltern, die ab und zu beim Schulhaus vorbeigehen, die Schule, die Lehrer und die Kinder unterstützen … mit guten Gedanken, guten Worten und guten Taten.
In Afrika sagt man: Es braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen. Mit Blick auf die Schulhauseröffnung will ich sagen: Es braucht ein Dorf, damit es eine gute Schule gibt. Und das wünsche ich Ihnen, das wünscht Ihnen die ganze Regierung und von ganzem Herzen.