Ich freue mich ausserordentlich, dass ich heute Abend bei Ihnen sein darf. Und ich Ihnen sehr gerne auch die besten Grüsse und Wünsche des ganzen Regierungsrates.

Sie haben heute zweifellos das richtige Wetter für eine GV ausgesucht. Es ist nämlich nicht meine erste Einladung des SAC, aber die erste, die ich wahrnehmen kann: Aus Anlass des 150-Jahr-Jubiläums des SAC lud der Vorstand die Regierungen von Stadt und Kanton Zug zu einer zweitägigen Bergtour ein. Leider fiel diese Tour buchstäblich ins Wasser und musste wetterbedingt abgesagt werden.

Ich weiss, dass im SAC die ganze Bandbreite an politischen Auffassungen oder auch Mitgliedschaften vertreten ist. Vor so einem Publikum gilt immer die Hotelier-Regel, nämlich, dass man über zwei Sachen nicht reden darf: Erstens Religion – und zweitens Politik. Was die Politik anbelangt, will ich mich trotzdem nicht ganz auf die Grüsse des Gesamtregierungsrats beschränken. Das wäre ja auch ein wenig langweilig… Ein bisschen Bildungspolitik muss schon sein, auch wenn es nur ein kurzer und vielleicht auch nicht allzu ernstgemeinter Hinweis ist – versprochen!

Der bildungspolitische Gegenstand der Stunde ist der Lehrplan 21 und mit dem Lehrplan 21 das bildungspolitische Schlagwort überhaupt: Kompetenz. Ich weiss nicht, wie es in den Lehr- oder Ausbildungsplänen des SAC heisst, aber wenn das Klettern und Bergsteigen im Lehrplan 21 stehen würde, dann würde man nicht mehr vom Klettern und Bergsteigen reden, sondern von “Bergkompetenz”. Damit wäre dann gemeint, dass es mit der Kletter- und Seiltechnik noch nicht getan ist, sondern erst mit der Kompetenz, auch auf Berge klettern zu können… wie wenn das vorher anders gewesen wäre. Emil würde sagen: «Mier machid s’Gliiche, aber andersch!»

Ich sage aber extra «würde» und «wäre», denn das Bergsteigen und Klettern findet sich nicht im Lehrplan 21. Also endlich einmal etwas, das nicht im Lehrplan 21 steht, ist man versucht zu sagen… Seien Sie froh, sonst müssten Sie die 557 Seiten auch noch durchlesen – und diese Seiten lesen sich nicht so leicht wie das Rossberg Echo.

In Sachen Bergsteigen und Klettern bleibt im Kanton Zug also alles beim Alten: Die Zuger Schulen werden auch in Zukunft niemanden in «Bergkompetenz» ausbilden. Für das Bergsteigen und Klettern ist im Kanton Zug der SAC zuständig – und das ist gut so. Der Bergsport, meine Damen und Herren, ist bei Ihnen in den allerbesten Händen.

Damit bin ich auch schon bei meinem wichtigsten Anliegen für heute: Nämlich beim Dank für Ihren Einsatz für die Bergsportausbildung. Als Bildungsdirektor bin ich auch Sportdirektor und weiss sehr genau um Ihren Verdienst im Bereich der Bergsportausbildung. Sie machen das auf einem sehr, sehr hohen Niveau und mit sehr grossem Engagement. Sie machen den Bergsport auch im Sinne von Breitensport allen Zugerinnen und Zugern – ob jung oder alt – zugänglich. Wer immer sich für die Berge interessiert, findet in Ihrem Verein ein passendes Angebot für spannende und nachhaltige Erlebnisse am Berg. Ganz herzlichen Dank dafür!

Wir sind Ihnen aber nicht nur dankbar für Ihr Engagement – davon hätten Sie zugegebenermassen wenig – wir sind auch glücklich darüber, dass wir Sie immer wieder finanziell unterstützen können. Und ich werde Ihnen auch gleich noch einen Vorschlag machen, wie Sie diese Beiträge mit einem überschaubaren Aufwand sogar noch erhöhen können.

Zuerst jetzt aber zur jüngeren finanziellen Vergangenheit und Gegenwart. 2012 und 2013 konnten wir die SAC-Sektion Rossberg mit je gut 12’000 Franken unterstützen. Dieser Betrag setzte sich aus einer Pauschale für die erwachsenen Mitgliedern und je 45 Franken für jedes Mitglied im Jugendalter zusammen. Dazu kamen 2012 und 2013 noch je etwas über tausend Franken für das Regionalzentrum Sportklettern in Zürich sowie im Frühling dieses Jahres 150’000 Franken für den Umbau der Bärenfang-Hütte. 2007 – wenn Sie mir diesen Rückblick auch noch gestatten – erwies es sich zudem als glückliche Fügung, dass der SAC nicht nur für die Bergausbildung, sondern auch für die Bergrettung im Kanton Zug verantwortlich zeichnet. Diese Ausgangslage machte es nämlich möglich, dass wir Sie im Zusammenhang mit dem Bau des Clubhauses grosszügiger als üblich aus dem Lotteriefonds unterstützen durften – nämlich mit 200’000 Franken.

Im Zuge meiner Vorbereitung auf Ihre GV habe ich mich natürlich auch mit Cordula Ventura, der Leiterin des Amts für Sport, abgesprochen. Cordula Ventura hat mir den Auftrag gegeben, Sie nochmals auf die Kampagne Cool&Clean von Swiss Olympic, dem Bundesamt für Sport und dem Bundesamt für Gesundheit aufmerksam zu machen. Das Ziel von Cool&Clean ist es, junge Sportlerinnen und Sportler zu motivieren mit fairem Sport sowie ohne Suchtmittel und Doping Spitzenleistungen zu erbringen. Eine Teilnahme an der Kampagne bringt aber auch Geld in die Clubkasse – und zwar Geld aus Bundesbern! In diesem Sinne richte ich diesen coolen und cleanen Gruss von Cordula Ventura gerne aus – und ich bin auch zuversichtlich, dass sich die Kampagne irgendwie mit dem Verkauf von Honigchrüter-Shots zur Finanzierung des Bärenfang-Hütte-Umbaus vereinbaren lässt.

Und mit dem Honigchrüter-Schnaps komme ich noch ganz kurz auf Ihr Vereinsleben zu sprechen. Ein Zeugnis von Ihrer tollen Vereinsarbeit ist mir von Ihrem Präsidenten zugespielt worden. Im Vereinsjahr 2012/13 sind in den verschiedenen Ressorts insgesamt – und die Zahl sage ich jetzt extra langsam – 6638 Tourentage geleistet worden, also fast zwei Tage pro Mitglied. Das ist eine sehr eindrückliche Zahl – gerade auch im Bereich vom Jugend-, Familien- und Kinderbergsteigen.

Auch ein Blick ins Rossberg Echo zeigt dem Aussenstehenden sehr schnell, was für ein phantastisches Vereinsleben Sie haben. Ich finde, das Heft ist super gemacht und ich gratuliere all den guten Geistern, die hinter dem Rossberg Echo und hinter den vielen, vielen Vereinserlebnissen stehen. Da wird eine gewaltige Vereinsarbeit geleistet, und das macht richtig Lust auf den SAC. Bravo, weiter so und alles Gute!

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