John Hattie ist so etwas wie der Lionel Messi der Bildungsforschung. Berühmt wurde er mit der sogenannten Hattie-Studie.

In dieser Studie hat er zahlreiche Studien nach starken und schwachen Wirkungsfaktoren für gute Schülerleistungen durchforscht. Ein interessanter Befund von ihm lautet, dass fast jede Massnahme etwas bewirkt — aber eben nicht jede Massnahme gleich viel. Das ist ein wichtiger Gedanke. Es geht um Aufwand und Ertrag. Wie viel Aufwand muss ich als Lehrperson treiben, um die gewünschte Wirkung zu erzielen? Wie viele Bildungsfranken muss die Allgemeinheit einsetzen, um möglichst viel Wirkung zu erzielen? Effizienz ist in der Schule auch deshalb wichtig, weil nur auf diese Weise auch Platz für so wertvolle Projekte wie Theater, Konzerte, Exkursionen etc. entsteht, die sich dem Schema von Aufwand und Ertrag entziehen. Die Frage nach Aufwand und Ertrag ist also kein pädagogischer Sündenfall, sondern eine Notwendigkeit.

Zusammenarbeit
Nehmen wir die Zusammenarbeit der Lehrpersonen als Beispiel. Diese Zusammenarbeit ist für Hattie ein wichtiger Schlüssel zur guten Schule. Da geht es zum Beispiel um gemeinsam festgelegte Ziele oder auch um gemeinsame Beurteilungskriterien. Wie kann diese Zusammenarbeit mit möglichst wenig Aufwand realisiert werden? Das ist sicher ganz im Sinne der beteiligten Lehrer. Bei Hattie spielen Schulleiter eine entscheidende Rolle für die gute Schule. Sie müssen das im Schulhaus vorhandene Know-how zusammenzubringen und für alle nutzbar machen. Immer mit dem Ziel, bei den Schülern Lernfortschritte zu erzielen. Genau das versteht John Hattie unter pädagogisch geführten Schulen: Miteinander möglichst grosse Lernfortschritte erzielen. Mit den geleiteten Schulen haben wir im Kanton Zug eine wichtige Voraussetzung für pädagogisch geführte Schulen geschaffen.

Leistungen prüfen
Als weiteres Steuerelement fordert Kantonsrat Beat Sieber, die Leistungen der Zuger Schüler periodisch und im ganzen Kanton vergleichbar zu prüfen. Sein Vorstoss wird dem Kantonsrat noch dieses Jahr Gelegenheit geben, sich mit dem Thema vergleichende Leistungsmessung auseinanderzusetzen. Lehrpersonen, so viel steht gemäss Hattie fest, seien geradezu hungrig danach, mehr über ihren Einfluss auf die Lernfortschritte ihrer Schüler zu erfahren. Die Frage wird also sein, ob Vergleichsmessungen zu den Massnahmen gehören, wo Aufwand und Ertrag in einem besonders guten Verhältnis stehen.

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